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Ziel des Verbundvorhabens „RiR – Relationen im Raum“ ist die Analyse und Visualisierung räumlicher Relationen zwischen Grabmalen jüdischer Friedhöfe aus neun Jahrhunderten (11.-20. Jhdt.). Anhand konkreter Forschungsfragen und im Austausch der beteiligten Kulturwissenschaftler und Informatiker soll ein „Topographie-Visualizer“ entwickelt werden, der die Analyse unterschiedlichster Friedhofsensembles ermöglichen soll.

Der Forschungsverbund vereint Partner aus verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen – Judaistik/Jüdische Studien, Bau-, Architektur-, Kunst- und Geschichtswissenschaften, die sich in erfolgreich abgeschlossenen und laufenden Projekten der Erforschung und Erschließung zahlreicher historischer Friedhöfe widmen – mit ihren Partnern aus der Informatik, die über reiche Erfahrung mit Visualisierung und den Infrastrukturprojekten DARIAH-DE und TextGrid verfügen.

Das interdisziplinäre Verbundforschungsprojekt RiR wird von August 2012 bis Juli 2015 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der so genannten „eHumanities“ Förderlinie gefördert (Förderkennzeichen: 01UG1243A-C).

Im Projekt Relationen im Raum bilden unterschiedliche jüdische Referenzfriedhöfe aus neun Jahrhunderten den Ausgangspunkt, um das Verständnis der räumlich-zeitlichen Zusammenhänge der Gesamtanlagen zu untersuchen und topographisch zu visualisieren. Ausgehend von einzelnen Grabsteinen werden sowohl die Inschriften wie auch die formalen Merkmale erfasst und Lagepläne in Form von SVG-Graphiken hergestellt.

 

SALOMON LUDWIG STEINHEIMINSTITUT FÜR DEUTSCH-JÜDISCHE GESCHICHTE, ESSEN

Für die Erfassung der Daten zu den Inschriften in einem zweiten Schritt werden Epigraphic Documents in TEI XML verwendet und in dieser Form an die LDAP-Datenbank übermittelt.

 

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FACHGEBIET BAU- UND STADTBAUGESCHICHTE

Für die Erfassung der formalen Merkmalen des Grabsteines – ebenfalls in einem zweiten Schritt parallel zur Aufnahme der Inschriften – wird ein eigenes XML-Schema und kontrollierte Vokabularien verwendet, das durch Rekursion eine flexible Ausdetaillierung und die Auswertung mit quantitativen Methoden ermöglicht. Die Daten werden in Form dieser XML-Dateien an die LDAP-Datenbank übermittelt.

 

DAASI INTERNATIONAL GMBH, TÜBINGEN

In der objektorientierten LDAP-Datenbank (Ligthweight Directory Access Protocol) werden die Daten aus der Aufnahme der Inschriften und der formalen Merkmale des Grabsteines in einem dritten Schritt aggregiert. Für die Visualisierung werden Datenbankabfragen als JSON- und als PeTAL-XML an das Visualisierungstool in HyperImage übermittelt.

 

INSTITUT FÜR KULTUR UND ÄSTHETIK DIGITALER MEDIEN, LEUPHANA UNIVERSITÄT LÜNEBURG

Im Visualisierungstool wird schließlich in einem vierten Schritt die räumliche Abbildung der entsprechenden Abfrage in interaktiven SVG-Lageplänen dargestellt. Zusätzlich ermöglicht eine Timeline die Nachfilterung unterschiedlicher Zustände zu unterschiedlichen Zeitintervallen. Auf diese Weise werden für die fachwissenschaftiche Erforschung von Friedhöfen bestimmte zeitlich-räumliche Muster erkennbar.